Die Inselbühne Baltrum spielt:

8 Frauen

- von Robert Thomas

"Junge Liebhaber" fehlen immer noch auf Baltrum, zumindest für die Inselbühne! Und da die männlichen Schauspieler in diesem Jahr 2006 beinahe gänzlich in den anderen beiden Stücken der Theatergruppe des KSV Baltrum eingesetzt sind, nämlich im "Trauschein" von Ephraim Kishon, und in "Volpone" von Stefan Zweig, machte man aus der Not eine Tugend: "Acht Frauen" hat die Inselbühne nun (beinahe) nur mit Frauen auf die Bühne gebracht. Pfingsten war Premiere. Zugegebenermaßen: Ein Glück, dass die Männer uns beim Bühnenbau, beim Einsatz der Technik, bei der Organisation so dankenswert zur Hand gegangen sind! Aber nun muss es ohne sie laufen...

Nun, fast. Denn die Hauptrolle (wie kann es denn anders sein?) spielt doch wieder ein Mann. Aber der liegt erstochen in seinem Zimmer. Es ist ein Mörder im Haus! Und nur noch Damen zugegen, mehr oder weniger von der Außenwelt abgeschnitten, wie in jedem guten Kriminalroman. Eine hübscher als die andere, eine verdächtiger als die nächste - denn, so muss es wohl gewesen sein: Eine von ihnen hat den guten Hausherren auf dem Gewissen! Da ist zunächst Marcels Gattin Gaby (Gesa Puls), mit der Erziehung ihrer beiden Töchter und der Liebe zu ihrem Ehemann etwas nachlässig, da anderweitig orientiert. Da kommt die große Tochter Susanne (Simone Ulrichs) aus dem Internat aus England heim, und hat ebenfalls etwas zu verbergen. Töchterchen Catherine (Ira Ulrichs) wirbelt mehr durcheinander, als dass man ihr irgendeine Art von Unschuld zutraut. Die Großmutter (Anneliese Engelking) verwirrt die ganze Geschichte sehr, vor allem, wenn es um ihr liebes Geld geht. Und dann ist da Gabys jüngferliche Schwester Augustine (Anja Linn), die mehr als ein Auge auf ihren Schwager geworfen zu haben scheint. Die Köchin des Hauses, Madame Chanel (Edith Schürmann-Janßen), so stellt sich heraus, hat mit dem Herrn des Hauses auch nicht nur das normale Dienstverhältnis durchgespielt, und noch weniger Zimmermädchen Luise (Ekel Seiffart)... Und als dann Marcels Schwester Pierrette (Tina Neumann) aus Paris auftaucht, wird alles noch undurchsichtiger in dem allgemeinen Bemühen, Licht in das Dunkel dieser verworrenen Verhältnisse zu bringen. Weibliche Niedertracht, kleine Geheimnisse, große Lügen, dramatische Eifersucht - die Damen der Theatergruppe überspitzen mit gemeiner Boshaftigkeit - aber unglaublich guter Laune und Spaß am Spiel - die Situationen, die der französische Kriminalautor Robert Thomas 1961 veröffentlicht hat. Im Hintergrund sind Grace Lüppen für die Kostüme, Bärbel Nannen für die Maske, Petra Sparenborg für Licht und Ton, und Sabine Hinrichs für die Regie zuständig. Mit unserem Pausensekt-Team Erna Moschner und Marlies Alberring ist die Damenmannschaft komplett und freut sich auf eine spannende und aufregende Spielsaison 2006!

Weitere Aufführungen mittwochs in der Turnhalle: 5. Juli, 26. Juli, 16. August, 6. September, 27. September und 18. Oktober 2006. Karten gibt es im Vorverkauf im Bücherwurm (reservierte Reihen) oder an der Abendkasse bei Ulla Ulrichs.

Sabine Hinrichs

Fotos Hinrichs