Lauf doch nicht immer weg!

See how they run!

Philip King

Die Inselbühne Baltrum hat wieder ein turbulentes Stück im Programm

Pfingstsonntag war Premiere:
Mit "Lauf doch nicht immer weg!" von Philip King hat die Inselbühne Baltrum auch in dieser Saison ein turbulentes Stück im Programm, bei dem viele Lacher garantiert sind. Die Mannschaft um Regisseurin Sabine Hinrichs hat mit vereinten Kräften zum Gelingen beigetragen - das Premierenpublikum hat es mit viel Applaus gedankt. Froh war man vor allem über die Rekrutierung eines neuen Mitspielers, Thomas Steeg, der als Seargent Towers ein großartiges Debut gab. Die "alten Hasen" wussten sich in bewährter Weise gegen alle Wirrnisse auf und hinter der Bühne zu wehren, und brachten mit flotten Sprüchen und viel Bewegung ein Spiel in Gange, das man sich gut und gerne zur Belustigung ansehen kann.
Allzu ernst sollte man den Inhalt indes nicht nehmen: Penelope (Simone Ulrichs), eher mittelmäßige Schauspielerin und des Gesanges nicht gerade mächtig, hat einen Pastoren, Freund aus alten Kindertagen geehelicht: Lionel Toop (Peter Janßen). Sie gibt sich alle Mühe, die Pastorenehefrau zu spielen, eckt aber schon bei Kirchenvorstandsdame Jungfer Skillon (Sabine Hinrichs) an, wenn sie im Dorfe in Hosen auftritt. Ja, das Stück spielt 1942, während des Krieges in einem kleinen Dorf in Mittelengland. Dienstmädchen Ida (Tina Neumann) trägt mit ihren frechen Sprüchen auch nicht zum Frieden im Hause bei - da kommt ausgerechnet der alte Schauspielkollege und Corporal wider Willen Clive Winton (Klaas Beck) ins Haus, um seine alte Bekannte zu besuchen. Der Bischof von Lax (Horst Unger) wird jedoch auch erwartet, kommt aber zu falscher Stund, ebenso wie Hilfspfarrer William Humphrey (Gotthard Hagenström). Dann ist da noch ein entflohener deutscher Kriegshäftling (Günter Tjards) ins Pfarrhaus eingestiegen... man ahnt schon, was kommt, und was kommen muss, das kommt: Es sind eindeutig zu viele Geistliche im Hause, echte und falsche, getarnte und entkleidete, unschuldige und bewaffnete. Sie laufen hintereinander her auf der Suche nach dem echten Pfarrer - und nur Penelope hat beinahe den Überblick, beinahe. Zum Schluss, im letzten Akt, kommt fast alles wieder in Ordnung, das hat sie als Schauspielerin gelernt und so ist es auch bei diesem Stück.

Man sollte es mit englischem Humor nehmen, das sei hier gesagt!



Grace Lüppen hat die Truppe stilecht eingekleidet, Anneliese Neumann ist eine wunderbare und fleißige Souffleuse, die zudem ein Haustier beigesteuert hat, Bärbel Nannen zeichnet für die Maske zuständig, Stephan Moschner sorgt für den guten Ton und das rechte Licht, die Sektdamen kümmern sich in der Pause um das leibliche Wohl, und schließlich muss man allen danken, die unter Peter Janßens Anleitung die Bühne gebaut und gestaltet haben - denn die muss einiges aushalten.
Viel Spaß gemacht haben offensichtlich auch die Fotosessions für das Plakat - hier lohnt ein genaues Hinschauen!

Weitere Aufführungen am Mittwoch, 28. Mai, dann am 11. Juni, 2. Juli, 23. Juli, 13. August, 3. September, 24. September und am 15. Oktober, jeweils um 20:30 Uhr in der Turnhalle.

Karten gibt es im Vorverkauf im Bücherwurm oder an der Abendkasse.


Sabine Hinrichs 
Foto(s): Nannen/Janßen